Die verheerenden Erdbeben in Nepal haben über 7.000 Menschen das Leben gekostet und zehntausenden weiteren das Dach über dem Kopf genommen. Gerade die Schulen, die ein besonders sicherer Zufluchtsort für Kinder und Gemeinde sein sollten, wurden in fast allen Städten entweder komplett zerstört oder aber stark beschädigt und sind nun nicht nutzbar.
Auch in den Dörfern Bihi und Gadi haben die Erdbeben enorme Schäden angerichtet. So wurde die Schule in Gadi sehr stark beschädigt und alle Klassenräume unbrauchbar, während die Schule in Bihi komplett zusammengefallen ist und von dem alten Gebäude mittlerweile nur noch einige alte Wellbleche und wenige Steine übrig sind. Beide Schulen sind kein geeigneter Ort mehr, um Kinder zu unterrichten.
In Bihi musste durch die komplette Zerstörung ad hoc eine Ausweichmöglichkeit geschaffen werden, um die Kinder zu unterrichten. Da das Dorf ca. 4 Tagesmärsche von der nächsten Stadt entfernt liegt und ansonsten nur per Helikopter erreicht werden kann, haben die Dorfbewohner sich zunächst mit einem provisorisch aufgestellten Zelt beholfen. Ein kleines Zelt, aus Ästen und Leinen bestehend dient 18 Kindern und einem Lehrer aktuell als Klassenzimmer. Die stickige Luft bietet den Kindern und Lehrern keinen Raum zum atmen, zudem kann in dem Zelt nicht mit einer Tafel oder anderen visuellen Methoden gearbeitet werden, da es komplett dunkel ist. Die aktuelle Lernsituation in Bihi ist nicht akzeptabel und muss verbessert werden!
Die Kali Devi Primary School steht zwar noch, jedoch ist das Schulgebäude durch die Erdbeben in den Boden abgesackt und die Decke weist lange und tiefe Risse auf. Das Gebäude wurde von der nepalesischen Regierung als unnutzbar eingestuft und deklariert. Durch die fehlende Ausweichmöglichkeit sind Schüler und Lehrer gezwungen das beschädigte Gebäude weiter zunutzen und sich so einer erheblichen Gefahr auszusetzen – nämlich dem kompletten Einsturz des Gebäudes. Lediglich zwei von acht Klassen werden jetzt bereits in einem sogenannten Temporary Learning Center (TLC) bestehend aus Bambus und Wellblech unterrichtet.
Die aktuelle Situation führt deutlich vor Augen, dass neben dem langfristigen Schulbau, der bis zu zwei Jahre pro Schule in Anspruch nehmen wird, eine schnelle Hilfe durch vorrübergehende stabile und schützende Schulen geschaffen werden muss! Daher arbeitet die Initiative Nepal Kids e.V. aktuell an dem Bau von zwei TLCs, die innerhalb weniger Wochen fertig gestellt werden und den Schülern während der Zeit des tatsächlichen Schulbaus die Möglichkeit auf sicheres und geschütztes Lernen geben sollen.