Um eine Schule bauen zu dürfen, müssen in Nepal genau wie in Deutschland verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Hierzu gehört zum Beispiel, dass eine ausländische NGO nur gemeinsam mit einer nepalesischen NGO dazu befugt ist eine Schule zu bauen. Die nepalesische NGO muss zudem mehr als ein Jahr vor den Erdbeben gegründet worden sein. Hiermit möchte sich die Regierung vor der Veruntreuung von Spendengeldern absichern.
Einen Schulbau zu realisiern ist auch in Nepal keine günstige Angelegenheit. Besonders durch die Wege, die die Materialien bei der Anlieferung zu den Orten, die mitten in den Bergen liegen und schwer erreichbar sind, kommen hohe Transportkosten auf uns als baufinanzierende NGO zu. Da wir den Bau durch Spendengelder ermöglichen, legen wir diese sehr verantwortungsvoll an. Alles, was wir über Sachspenden oder zur Verfügung gestellte Arbeitszeit finanzieren können, nehmen wir gerne entgegen, um so kosteneffektiv wie möglich arbeiten zu können. Auch in den ersten Monaten unserer Vereinsgeschichte, damals noch unter dem Namen der Soforthilfe Nepal, wurden uns zahlreiche Leistungen von Freunden und Partnern ermöglicht. Ohne diese Hilfe hätten unsere Aktionen nicht so schnell und effektiv wirken können, daher sind wir allen Spendern und Sponsoren unglaublich dankbar!
Nach dem Projektbeschluss ist es für unseren Verein sehr wichtig, die bestehenden finanziellen Ressourcen dort einzusetzen, wo sie am dringensten gebraucht werden. Das Teuerste an nahezu jedem Projekt sind die Gehälter der Mitarbeiter. Die Menschen, deren Kinder wir mit neuen und hochwertigen Schulgebäuden versorgen, haben uns daher zugesagt, dass sie uns ihre Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung stellen und so den Schulbau für ihre eigenen Kinder und Freunde realisieren.
Da ca. 70 % der Nepalesen Analphabeten sind, haben viele von ihnen keine Möglichkeit ihre Zusicherung von Arbeitskraft durch eine Unterschrift zu besiegeln. Die Nepalesen haben hierfür eine ganz eigene Methode entwickelt: Sie drücken ihre Finger einmal in ein Stempelkissen und „unterschreiben“ dann jeder mit seinem persönlichen Fingerabdruck. Ein Schriftführer schreibt den zugehörigen Namen daneben, sodass erkennbar ist, um wessen Fingerabdruck es sich handelt. Das Foto zeigt, wie Dorfbewohner sich bei unserem Team in Bihi zur Mithilfe anmelden. Wir freuen uns auf die bevorstehende Arbeit mit unserem erweiterten Team!